Haben Sie schon einmal einen Apfel gesehen, der von mehreren Nägeln durchbohrt wurde, und sich gefragt, warum jemand das tun würde? Es mag seltsam erscheinen, aber diese alte Tradition hat einen überraschenden Zweck: die natürliche Erhöhung der Eisenaufnahme. Vor der Einführung moderner Nahrungsergänzungsmittel nutzten Menschen in verschiedenen Kulturen diese einfache Methode, um Eisenmangel zu bekämpfen. Aber funktioniert sie wirklich und ist sie sicher? Lassen Sie uns einen Blick auf die Geschichte, die Wissenschaft und die Sicherheit dieser Praxis werfen.
Warum steckten Menschen Nägel in Äpfel?
Eisenmangel war jahrhundertelang ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, insbesondere in Regionen, in denen Fleisch knapp oder teuer war. Man entdeckte, dass beim Einstechen von Eisennägeln in eine säurehaltige Frucht wie einen Apfel eine chemische Reaktion entsteht. Die natürlichen Säuren des Apfels reagieren mit dem Eisen in den Nägeln und geben dadurch geringe Mengen Eisen an die Frucht ab. Beim Verzehr lieferte der Apfel dem Körper etwas zusätzliches Eisen – ein früher Versuch, ein selbstgemachtes Eisenpräparat herzustellen.
Es galt als natürliches Heilmittel gegen Anämie, eine durch Eisenmangel verursachte Erkrankung, die oft zu Müdigkeit, Schwäche und blasser Haut führt.
Wie funktioniert das? Die Wissenschaft erklärt:
Äpfel enthalten organische Säuren wie Apfelsäure und Zitronensäure. Wird ein sauberer Eisennagel in den Apfel gesteckt und mehrere Stunden darin belassen, reagieren diese Säuren mit dem Metall. Dabei entstehen Eisensalze (wie Eisenacetat), die sich teilweise in der Frucht auflösen.
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